tekom - Gesellschaft für technische Kommunikation - Deutschland e.V.

Blitzumfrage: Technische Kommunikation – resilient in der Krise

Dr. Daniela Straub, Dr. Michael Fritz

Auftragslage und Kurzarbeit

Wie es sich schon in der Finanzkrise 2008 gezeigt hat: Die Technische Kommunikation ist relativ resilient gegen Krisen. Solange entwickelt und produziert wird, müssen den Kunden auch Nutzungsinformationen aller Art bereitgestellt werden.

Zum Zeitpunkt der Erhebung verzeichneten 55 Prozent der Befragten noch keine oder kaum Auftragsrückgänge. Deutliche Rückgänge gaben 35 Prozent an und nur 10 Prozent berichteten von starken Rückgängen in der Auftragslage. Im ersten Moment überraschend, aber im Einklang mit der Auftragslage ist, dass zum Zeitpunkt der Erhebung rund 70 Prozent der Teilnehmer aus der Industrie und der Softwarebrache keine Kurzarbeit hatten. Von bis zum 50 Prozent Kurzarbeit waren rund 19 Prozent der Befragten betroffen, 11 Prozent hatten zwischen 50 Prozent bis 100 Prozent und nur 1 Prozent gab 100 Prozent Kurzarbeit an.

Ein Kommentar aus der Umfrage: „Wir müssen da jetzt durch. Die Gesundheit bzw. das Leben der Menschen geht vor. Hoffentlich können die meisten Betrieb bald wieder volle Leistung fahren, damit uns die Rezession nicht allzu sehr trifft.“

 

 

Home Office

Das Corona-Virus ist Treiber für disruptive Veränderungen. Für wie viele Befragte die Umstellung auf Home Office tatsächlich unvorbereitet kam, kann unsere Umfrage nicht beantworten. Immerhin arbeiten 60 Prozent der Befragten zu 100 Prozent zu Hause. Weitere 12 Prozent sind überwiegend im Home Office und teilweise im Büro, bei 9 Prozent verhält es sich umgekehrt und rund 19 Prozent gehen wie zu vor in die Arbeit.

Für die meisten gestaltete sich die Umstellung auf Home Office, mit Remotearbeit und online Meetings, problemlos. 78 Prozent geben an, dies ohne größere Probleme bewältigt zu haben, von einigen Problemen berichten 20 Prozent und nur 1 Prozent hatte größere Probleme zu bewältigen.

Ein Befragter schrieb: „Durch das Umstellen auf Home Office als Covid-19-Maßnahme wurde die Infrastruktur weitgehend angepasst und erweitert, sodass das Arbeiten von Zuhause nun reibungsloser stattfindet.“

 

 

Zukunftssorgen

Trotz der angespannten Lage blicken die Beschäftigten in der Technischen Kommunikation einigermaßen zuversichtlich in die Zukunft. Keine Sorgen machen sich 55 Prozent der Befragten. Rund 42 Prozent machen sich einige Sorgen, und nur 3 Prozent geben an, dass sie sich tatsächlich große Sorgen machen.

Ein Teilnehmer schrieb: „Die Welle baut sich auf, es wird uns nach schlimmer mit Auftragsrückgängen treffen. Denke aber, dass es nach einer Talsohle, wie lange es auch dauern mag, es sprunghaft wieder nach oben geht.“

Zukunftshoffnungen

Die durch die Corona-Krise angestoßenen Veränderungen werden durchaus als zukunftsfähig erlebt. Hier einige Teilnehmerstimmen:

„Viele Chancen, digitalisierter zu werden. Auch gesellschaftlich wird sich vieles zum Guten ändern, wenn wir es richtig anpacken. Es kann auch viel schief gehen, aber ich bin Optimistin :)“

„Die Situation bietet die Chance, neue Arbeitsformen (online, Home Office) auszuprobieren bzw. kennen und vielleicht schätzen zu lernen.“

„Ich bin dankbar dafür, dass es möglich ist, im Home Office zu arbeiten und trotzdem alles wie gewohnt funktioniert. In Zukunft sollte es generell mehr Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten geben und nicht wieder in ‚altmodische‘ Gewohnheiten zurückgefallen werden, die ‚vorschreiben‘, dass man jeden Tag im Büro sitzen muss, obwohl das Arbeiten an anderen Orten genauso gut funktioniert.“

 

An der Umfrage beteiligten sich 188 Personen, vorwiegend Angestellte und Führungspersonen aus der Industrie.