tekom - Gesellschaft für technische Kommunikation - Deutschland e.V.
13. März 2019 | Regionalgruppe Baden

Index versus Metadaten und Volltextsuche

Der Referent Walter Greulich präsentierte den Unterschied zwischen Index und Metadaten und die AutorInnen und NutzerInnensicht  für unterschiedliche Möglichkeiten der Texterschließung.

Metadaten, Verschlagwortung, Klassifizierungen und Verlinkungen verweisen immer nur auf ein Objekt und nicht auf den Inhalt. Nur der Index erschließt den Inhalt selber. Obwohl der Index einen hohen Nutzen für die Anwender bietet, wird er in der technischen Redaktion nur nebenbei erstellt. „Es fehlen Konzepte“, sagte eine Teilnehmerin, die im Rahmen ihres Studiums eine Abschlussarbeit über den Index in der technischen Redaktion erstellte.

Die Qualität muss stimmenEs kommt auf die Qualität des Index an, denn nur ein guter Index führt zum Ziel und ist hilfreich. Einen unvollständigen oder schlechten Index lässt man besser weg, sind sich die TeilnehmerInnen einig. Einige Autorensysteme erzeugen automatische Indexeinträge und erstellen daraus einen Index, der dann meistens von geringem Nutzen ist.

Index-Übersetzung - Länderspezifische TypografieAuch die Index-Übersetzung ist nicht einfach. Die Erfahrung einer Übersetzerin ist, dass der Index nicht übersetzt, sondern lokalisiert werden muss, denn der Aufbau von Indexeinträgen kann länderspezifisch sein. Die Zusammenarbeit mit Landesgesellschaften sowie Zielgruppenbefragungen sind hilfreich, um eine gute Qualität zu erreichen.

Technikansatz - ProzessDr. Manfred Krüger, MID/Information Logistics brachte seine langjährige Erfahrung aus dem XML-Umfeld ein. Er ist der Meinung, dass mit durchdachten XML-Strukturen und einer Art „Index-Schlagworte“, die Indexierung auch in der technischen Redaktion möglich ist. Werden die Indexdaten vom Autor in den Inhalten gut und richtig eingepflegt, kann ein hochwertiger Index daraus erzeugt werden.

Suchfunktionen und Künstliche IntelligenzAuch die Suchfunktionen wurden diskutiert. Künstliche Intelligenz soll in Zukunft genauere Treffer erzielen und die Texterschließung verbessern. Dem gegenüber steht ein Index, der mehr bietet als eine reine Suchmöglichkeit, denn ein guter Index zeigt Zusammenhänge auf  und regt die NutzerInnen an. 

Fazit

Für komplexe Dokumente ist ein Index sinnvoll, denn er bietet den NutzerInnen eine bessere Texterschließung. In der technischen Redaktion benötigen wir Konzepte und Prozesse für die Indexentwicklung. Die technischen Möglichkeiten in den gängigen Autorensystemen bieten oft noch keine länderspezifischen Indexausgaben, auch wenn diese aus XML-Daten einfach zu erstellen wären. Eine gute Indexierung ist immer Kopfarbeit, benötigt Erfahrung und regelmäßige Qualitätssicherung am Gesamtindex.

Immer bessere Suchalgorithmen und der Zeitdruck in den Redaktionen machen es dem Index schwer. Dazu kommen noch sehr wenige Erfahrungswerte zur Kosten-Nutzen-Sicht.

Ergebnis Metaplan

 

 

 

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ReferenteninformationWalter Greulich richtet seit 1992 Seminare und Workshops zu technischen Themen im Verlagsbereich aus, hat Lehraufträge an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim inne und ist seit 2007 Dozent der Akademie der Deutschen Medien. Er ist Gründungsmitglied des deutschen Netzwerks der Indexer (DNI), Mitglied in der American Society for Indexing (ASI), im Verband der freien Lektorinnen und Lektoren (VfLL), in der Society for Editors and Proofreaders (SfEP) sowie der Gesellschaft für Technische Kommunikation (tekom). Weitere Infos: publishing-and-more.de

 

Termin der Veranstaltung
13.03.2019 | 23:49 Uhr
Veranstaltungsort
Referent:in
Referent: Walter Greulich; Autorin: Ariane Anders