tekom - Gesellschaft für technische Kommunikation - Deutschland e.V.
14. April 2021 | Regionalgruppe Baden

Feierabendgespräch: Kurzarbeit in der Doku-Abteilung

Kurzarbeit ist ein gutes Instrument, um Arbeitsplätze und betriebliche Strukturen in Krisenzeiten und in der Pandemie zu erhalten. Allerdings ist Kurzarbeit mit Entgeltverlust verbunden und man wird aus dem gewohnten Betriebsalltag herausgerissen.

Die meisten Kolleginnen und Kollegen in unserem Berufsfeld sind bereits wieder im "Normalbetrieb".

Hier ein paar Tipps für alle, die noch in Kurzarbeit sind oder wo das eventuell noch kommen könnte.

1. Seien Sie sparsam - Kurzarbeit heißt, mit weniger Geld auskommen müssen. Im schlimmsten Fall mit 60/67% des normalen Nettos. Die meisten Tarifverträge und das Sozialschutzpaket der Bundesregierung sehen bei längerer Kurzarbeit einen höheren Ausgleich vor, so dass Sie mit ca. 80 % Ihres gewohnten Nettoeinkommens planen können.

2. Steuerprogression: Faustregel - pro Monat Kurzarbeit etwa 100 Euro auf die Seite legen. Das vermeidet Finanznot beim Lohnsteuer-Jahresausgleich.

3. Gehen Sie unter Menschen: Speziell wer alleinstehend ist und monatelang auf Kurzarbeit 0 Stunden, sollte nicht nur einsam zuhause sitzen. Telefonieren Sie mit den Kolleginnen und Kollegen in Ihrer Abteilung, so halten Sie Kontakt. Betätigen Sie sich im Ehrenamt. Im Moment freuen sich viele ältere Menschen, wenn jemand für sie einkauft.

4. Ordnen Sie Ihren Tag: Wer morgens beizeiten aufsteht, sich bewegt und Sport treibt, feste Zeiten für Hausarbeit und sonstige Beschäftigung einplant, nutzt seinen Tag sinnvoll und stellt sich wieder leicht um, wenn die Kurzarbeitszeit zu Ende ist.

5. Nutzen Sie die Zeit für Weiterbildung und Qualifizierung: Die tekom-Webseite bietet Ihnen viele Webinare, die Regionalgruppen viele virtuelle Veranstaltungen. Auf MOOC.house oder den Webseiten des Hasso-Plattner-Instituts finden Sie viele Oninekurse zu Digitalisierung und Industrie 4.0, auch auf Youtube gibt es ein großes Angebot an nützlichen Lerninhalten. Auch auf den Webseiten der Arbeitsagentur oder von Hochschulen finden Sie viele kostenlose und gute Angebote, um Qualifizierungslücken zu schließen oder in neue Bereiche hinein zu schnuppern.

6. Achten Sie auf gleichmäßige Lastenverteilung: Wenn in einer Abteilung kurz gearbeitet wird, sollten möglichst alle die gleiche Last tragen. Und wer länger in Kurzarbeit ist, sollte mit seiner Abteilung Kontakt halten. Wenn es zu "ungleichmäßig" wird, sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten oder nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Betriebsrat auf.

7. Für eine Krise vorbereitet sein: Was wäre, wenn der Arbeitgeber nicht mehr aus der Krise kommt und Ihr Arbeitsplatz verloren ginge? Wer schon bei Zeit das Bewerben übt oder mal mit einem Vorstellungsgespräch seinen Marktwert testet, ist im "Ernstfall" schneller wieder in Lohn und Brot.

8. Rückhalt sichern: Falls Sie es noch nicht sind, werden Sie Mitglied in der für Sie zuständigen Gewerkschaft. Die Gewerkschaft unterstützt Sie mit Rechtsrat und hat oft auch interessante Veranstaltungen und Qualifizierungen im Angebot.

9. Kurzarbeit ist kein Urlaub: Sobald wieder Arbeit da ist, kann Sie Ihr Arbeitgeber auch wieder in den Betrieb beordern. Halten Sie deshalb Kontakt.

10. Pfälzer Weisheit: Ist das Leben noch so trüb, immer hoch die Geelerüb (=den Kopf). Auch die Pandemie wird vorüber gehen und das Leben wieder in normale Bahnen kommen. Das Berufsfeld der technischen Kommunikation hat Zukunft und Ihre Qualifikation und Ihr Können sind ein gefragter Artikel auf dem Arbeitsmarkt.

Termin der Veranstaltung
14.04.2021 | 18:20 Uhr
Veranstaltungsort
Virtuell - Webinar
Referent:in
Hans-Jörg Elsen / Peter Oehmig
Kontakt E-Mail
peter.oehmigdontospamme@gowaway.t-online.de