tekom - Gesellschaft für technische Kommunikation - Deutschland e.V.
22.01.2021

Das digitale Tagungserlebnis auf der tekom-Jahrestagung 2020 im Teilnehmerfeedback

Daniela Straub
2020 war in fast allen Bereichen geprägt durch die Corona-Pandemie, die bereits im Frühjahr ihren Anfang nahm. Wie viele Unternehmen musste sich auch die tekom rasch auf die veränderten Bedingungen einstellen. Doch wie haben die Besucher die neue virtuelle tekom-Jahrestagung erlebt? Die Tagungsumfrage gibt hier Aufschluss.

Als in 2020 die tekom-Frühjahrstagung 2020 abgesagt werden musste, ersann die tekom zeitnah eine Möglichkeit, wie sie eine alternative Plattform für aktuelle Präsentationen bieten kann: Die viertätige Konferenz tekom-SummerCON fand im Juni 2020 als erste virtuelle Tagung der tekom statt.

Eine virtuelle Tagung – ein Novum, für die tekom und für ihre Tagungsbesucher. Da sich auch für den Herbst 2020 keine Entspannung in der Pandemielage abzeichnete, entschied sich die tekom die seit über 25 Jahren jährlich stattfindende Jahrestagung erstmals rein virtuell durchzuführen. Zielsetzung war dabei, die Angebote der realen Jahrestagung virtuell abzubilden, um Weiterbildung, Information über aktuelle Trends und Dienstleistungsangebote, Networking und Austausch zu ermöglichen. Als Ergebnis bot die virtuelle tekom-Jahrestagung 2020 auf unterschiedlichen Online-Plattformen Präsentationen, Meetups, das Café tekom, Chats und eine digitale Messe. Für die tekom ein herausforderndes Novum und mit über 1800 Tagungsteilnehmer und 2100 Besucher der Messeplattform, also mit insgesamt ca. 2700 Teilnehmern ein erfolgreiches Event.

Doch wie haben die Besucher die neue virtuelle tekom-Jahrestagung erlebt, was waren die Vorteile, welche Herausforderungen gab es, was war gut, was kann optimiert werden? Das in der abschließenden Tagungsumfrage zu erfahren, darauf waren alle Beteiligten gespannt. Feedback kam von 423 Tagungsteilnehmern, davon waren rund ein Drittel internationale Teilnehmer.

Ergebnisse der Umfrage im Überblick

Die Tagung war – wie erwartet – für die meisten Teilnehmer anders, als eine reale Tagung, zumindest erlebten es 77 % der Umfrageteilnehmer so. Doch die virtuelle Jahrestagung hat für viele durchaus etliche Vorteile: Für 90 % der Befragten ist es von Nutzen, dass die Aufzeichnungen der Vorträge im Nachgang verfügbar sind. Auch dass keine Reiseaufwände entstehen, nannten 74 % als Vorteil und weitere 71 % die insgesamt geringeren Kosten.

Integration in den Arbeitsalltag

Für 67 % war die Integration in den Arbeitsalltag vorteilhaft und 66 % sehen den geringeren Zeitaufwand als Nutzen. Dies mag mit ursächlich dafür sein, dass für rund ein Drittel der Befragten die Genehmigung der Teilnahme an der virtuellen Tagung durch den Arbeitgeber leichter war als zu einer Tagung vor Ort zu kommen. Rund 90 % hatten keine Probleme mit einer Freistellung durch den Arbeitgeber für die Tagung, die Kostenübernahme durch den Arbeitgeber war für 96 % der Befragten einfach. Die Teilnahme an der Tagung war für 76 % mit dem Arbeitsablauf gut vereinbar.

Hohe Beteiligung

Dass die virtuelle Teilnahme leicht möglich ist, zeigt sich zudem an der hohen Beteiligung: 12 % der Umfrageteilnehmer waren an 4 Tagen online und 76 % alle fünf Tage; 37 % der Teilnehmer waren durchschnittlich 3 bis 4 Stunden auf der virtuellen Tagung, 25 % 5 bis 6 Stunden und 22 % mehr als 6 Stunden. Die Angebote wurden sehr gut angenommen. Erwartungsgemäß besuchten 98 % die Präsentationen, 42 % auch die Keynote, 60 % nahmen an den Chats zu diesen teil, rund ein Drittel traf sich in den Meetups und fast die Hälfte aller Tagungsteilnehmer besuchte auch die digitale Messe.

Bewertung der Wissensvermittlung und des Austauschs

Neben dem organisatorischen und finanziellen Nutzen einer virtuellen Tagung liegt deren Stärke und der Fokus der Teilnehmer in der Wissensvermittlung und im Informationsausstausch: Für 70 % waren die Präsentationen sehr wichtig und für weitere 25 % wichtig. Diese waren für 72 % der Umfrageteilnehmer sehr anregend oder anregend, für 22 % eher anregend.

Der Wissenswererb war für 93 % keine Herausforderung. Hingegen war das Networking für nur 26 % der Umfrageteilnehmer gut oder sehr gut, weitere 25 % empfanden es als eher gut. Für rund 30 % war dieses eher schlecht und für 18 % schlecht. Dies deckt sich mit der Aussage, dass rund 50 % den Austausch und die direkte Kommunikation als Herausforderung gesehen haben. Die Kontaktaufnahme war für 39 % eine ungewohnte Herausforderung. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich hier sowohl die technischen Möglichkeiten weiterentwickeln und noch realistischere Treffen ermöglichen, als auch den Teilnehmern die digitale Kontaktaufnahme und der Austausch mit der Zeit leichter fallen wird – auch wenn diese einen persönlichen Austausch vermutlich nie ganz ersetzen kann.

Aussagen der Teilnehmer

Die Statements der Teilnehmer bringen das virtuelle Tagungserlebnis auf den Punkt:

  • "Eine virtuelle Tagung ersetzt vielleicht nicht den persönlichen Kontakt und das Flair bei einer Konferenz, aber sie bietet denjenigen eine Möglichkeit zur Wissenserweiterung, für die es schwierig gewesen wäre, eine Geschäftsreise bewilligt zu bekommen oder eine ganztägige Veranstaltung in ihrem Arbeitsalltag unterzubringen."
  • "Das Erlebnis bei einer virtuellen und einer Präsenzveranstaltung ist anders und beide haben Vorteile und Nachteile. Ich finde den Wert des Austauschs bei Präsenzveranstaltungen nicht vergleichbar mit dem virtuellen Event. Sonst bevorzuge ich das virtuelle Format. Ich fand Spitze, wie die tekom alles organisiert hat. Hut ab!"
  • "Ich fand die virtuelle Tagung sehr gut. Es ist alles leicht zu bedienen gewesen. Da ich eine längere Anreise habe und der Verkehr in und um Stuttgart sehr von Staus geprägt ist, fand ich die virtuelle Teilnahme viel entspannter und auch besser planbar. Der persönliche Kontakt hat mir zwar gefehlt, wenn die nächste Tagung hybrid stattfindet, werde ich vermutlich virtuell teilnehmen."

Positiv für die tekom ist, dass 30 % das Feedback gaben, die Tagung war sehr gut, 48 % bewerteten diese als gut und weitere 16 % als eher gut. Insgesamt sind 83 % zufrieden mit ihrer Erfahrung auf der virtuellen tekom-Jahrestagung 2020.

Erfreulicherweise würden 85 % der Umfrageteilnehmer wieder an einem virtuellen Meeting teilnehmen, weitere 10 % würden dies wahrscheinlich tun. Wie es im Jahr 2021 weitergehen wird, ist noch offen. Die Frühjahrstagung wird in jedem Fall als digitales Event stattfinden. Für die große tekom-Jahrestagung im Herbst ist ein hybrides Format geplant. So können die Vorteile aus beiden Veranstaltungsformen vereint werden.