tekom - Gesellschaft für technische Kommunikation - Deutschland e.V.
06. Dezember 2019 | Regionalgruppe Rhein-Main

Modularisieren und Klassifizieren

Zu Beginn Ihres Vortrags, sammelte Eva Tenschert unter den 16 Teilnehmern Meinungen und Erwartungen zum Vortrag und weshalb die Teilnehmer nach Aschaffenburg ins Martinushaus gekommen sind. Folgende Einträge standen binnen kurzer Zeit auf dem Filpchart:

  • Anschaffung eines Redaktionssystems (CMS)
  • Richtiger Umgang und Vorbereitungen für neues CMS

Sie fragte auch, welche Begriffe hier besondere Kopfschmerzen bereiteten? Und es gab viele Zurufe:

  • Intrinsisch
  • Extrinsisch
  • Taxonomie
  • Ontologie

Ca. 60 % der Teilnehmer gaben an, mit diesen Begriffen nichts Richtiges anfangen zu können. Alles Begriffe, die immer wieder im Zusammenhang mit einem CMS genannt werden, aber kaum jemand ist sattelfest und kann sagen, was diese Namen tatsächlich bedeuten. Eva Tenschert versprach im Laufe Ihres Vortrags Abhilfe zu leisten.

Was ist als Vorbereitung für die Einführung eines CMS notwendig? Wie findet man sich in einem gepflegten Steinbruch an Textmodulen zurecht? Eva Tenschert gab als Antwort, die Steine so zu sortieren, dass diese Wiederverwendet werden können. Beispielsweise durch ein Masterdokument, welches so angepasst werden kann, dass die Anleitung auch zum Produkt passt. Grundsätzlich sollten die Inhalte einer Anleitung: Beschreiben, warnen und anleiten. Nach dieser Maxime lassen sich viele überflüssige Elemente entfernen bzw. erst gar nicht in das neue CMS übertragen.

Sie empfahl die Inhalte zu vergleichen, und herauszufinden, welche Inhaltsstruktur am besten zu dem Produkt passt, das es zu beschreiben gilt und die Inhalte so festzulegen, dass Inhalte beliebig publiziert werden können.

Wie groß muss ein Modul sein? Auf diese Frage gibt es keine richtige Antwort. Hier muss das Modul funktional abgeschätzt werden. Modulgerecht Schreiben also, eine Information, die immer wieder verwendet werden kann. Beispielsweise in einer Handlung: „Heben Sie den Deckel ab“, anstelle von „Heben Sie den Deckel von xyz ab“. An manchen Stellen ist der Technische Redakteur aber auch gezwungen, neue Module anzulegen, dann wenn keines der vorhandenen Module passt. Hier gilt es die Erfahrungen in der Technischen Redaktion zu nutzen.

Schlagwort Metadaten (= Überdaten) – Wie gewinnt man diese? Eine vernünftige Verschlagwortung nutzen, durch Systemdaten und Produktarten, Informationsarten, Zielgruppen, Vertriebsregionen etc. Wer die richtigen Metadaten nutzt, baut sich quasi das perfekte System. Es muss immer an und mit den Metadaten gearbeitet werden.

Für die Klassifikation muss die Ordnung (Taxonimie) gefunden werden, die der Technische Redakteur am besten gebrauchen kann. Hierbei könnten Kreativitätstechniken helfen, wie Eva Tenschert meinte, um das Gehirn aus der Sackgasse herauszuführen. So ergeben sich mit den Zuweisungen für ein Produkt: Intrinsisch (was es ist) und extrinsisch (wofür man es braucht) spaßige Beschreibungen, wenn man als Zielgruppe ein Alien annehmen möchte. Böse Aliens könnte man dann dadurch kenntlich machen, dass man sie Unterhosen (intrinsisch) auf den Kopf ziehen (extrinsisch) lässt, statt an der sonst üblichen Stelle.

Termin der Veranstaltung
06.12.2019 | 12:00 Uhr
Veranstaltungsort
Martinushaus in Aschaffenburg
Referent:in
Eva Tenschert
Kontakt E-Mail
Technik-im-Blickdontospamme@gowaway.gmx.de